Entwicklungskonzept für die Gemeinde Hopsten
IKEK - Integriertes kommunales Entwicklungskonzept
Sich den Herausforderungen der Zukunft stellen und die drängendsten Fragen der Kommunalentwicklung beantworten - das war die Zielsetzung des Integrierten Kommunalen Entwicklungskonzeptes (kurz: IKEK) für Hopsten, Schale und Halverde. Mit dem IKEK sollten die gewachsenen Strukturen und charakteristischen Eigenarten der Gemeinde mit ihren drei Ortslagen langfristig erhalten und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung angestrebt werden. Dabei wurden alle wichtigen Themen auf den Tisch gebracht: von der Verkehrsanbindung bis zur Ortskernentwicklung, vom Einzelhandel bis zur Motivation und Einbindung junger Erwachsener und Senioren in die Ortsgemeinschaft.
Von Mai bis Dezember 2017 wurde in Hopsten ein kommunales Entwicklungskonzept gemeinsam mit der Bevölkerung aus allen Ortsteilen erarbeitet. Vor dem Perspektivzeitraum der nächsten rund zehn Jahre sollten Ziele und Leitbilder für die Gemeinde- und Ortsteilentwicklung benannt und als Schwerpunkte Projekte in Handlungsfeldern erarbeitet und möglichst weit konkretisiert werden.
Mit dem IKEK wurde für das gesamte Gemeindegebiet ein umsetzungsorientiertes und über Jahre hinweg praktisch nutzbares Konzept entwickelt, das auch nach der Fertigstellung immer wieder aktualisiert werden soll. Ein stimmiges Gesamtbild und eine schlüssige Zielerreichung, die auf den Grundlagen des Entwicklungskonzeptes aufbauen, können somit auch künftig nachhaltig realisiert werden.
Was genau ist ein IKEK?
IKEK steht, wie oben erwähnt, als Abkürzung für den etwas sperrigen Begriff „Integriertes kommunales Entwicklungskonzept". Diese Konzeptart als Vorgehensweise ist in NRW neu. Es bezieht sich auf das gesamte Gebiet einer Kommune, also in der Regel den Kernort sowie die einzelnen Ortslagen, wobei jede Ortslage zunächst einen eigenen Untersuchungsraum bildet. Diese werden dann im Konzept zusammengeführt und zu einer gemeindeweiten Strategie formuliert. Das IKEK wird unter Beteiligung von Organisationen, Institutionen, Verbänden, Verwaltung, Vereinen sowie Bürgerinnen und Bürgern erarbeitet und muss laut einer entsprechenden Richtlinie des Landes mindestens folgende Punkte enthalten:
Bevölkerungsstrukturen der Gesamtkommune und der einzelnen Ortsteile (bisherige Entwicklung, Altersstruktur und Prognose) Aussagen zur städtebaulichen Entwicklung, ebenfalls für die Gesamtkommune und einzelne Ortsteile (Baugebiete, Leerstand, Baulücken) Aussagen zur sozialen und technischen Infrastruktur. Profile der einzelnen Ortsteile mit Stärken und Schwächen, Einschätzung der Zukunftsfähigkeit und deren Beitrag zur gesamtkommunalen Entwicklung, eine gesamtkommunale Stärken-/ Schwächenanalyse, die Definition von gesamtkommunalen und lokalen Schwerpunkten / Handlungsfeldern sowie die Darstellung von Entwicklungszielen und Leitprojekten.
Und nicht zuletzt geht es beim IKEK auch um Geld, denn: Dorfentwicklungsmaßnahmen in NRW werden künftig nur noch dann attraktiv gefördert, wenn sie Bestandteil eines durch die Bezirksregierung anerkannten IKEKs sind, das maximal fünf Jahre alt ist. Besitzt Hopsten also ein IKEK, besteht die Chance, aus Mitteln der Dorferneuerung Zuschüsse für die Umsetzung von privaten und öffentlichen Projekten aus diesem Konzept zu erhalten und hohe Fördersätze zugesprochen zu bekommen. Auch die Erstellung des Konzeptes wird bereits aus Landesmitteln gefördert.
Wer konnte mitmachen? Wer war beteiligt?
Der Erstellungsprozess des IKEKs richtete sich an alle Einwohner aus Hopsten, Schale und Halverde, egal ob jung oder alt bzw. zugezogen, Vereinsvertreter oder Mitarbeiter einer Einrichtung, egal in welchem Ortsteil lebend. So fand eine ganz neue Form der Kooperation und des Austausches statt.
Fazit: Wer sollte bessere Ideen und Lösungen zur Zukunftsplanung von Hopsten, Schale und Halverde haben als die Menschen, die dort leben? Ohne Sie ging es also nicht!
Was passierte im Rahmen des IKEKs in der Gemeinde?
Los ging es Anfang Mai 2017 in der Aula im Schulzentrum Hopsten zunächst mit einer Auftakt- und Informationsveranstaltung, bei der das Förderprogramm IKEK vorgestellt wurde und Gelegenheit bestand, Fragen zu klären. Die Teilnehmer sollten sich zudem direkt aktiv mit einbringen und ihren Blick auf ihren Ortsteil schildern: Was machte den Lebensraum lebenswert, wo drückte der Schuh? Was waren aus Ihrer Perspektive die wichtigsten Themen für die nächsten Jahre?
Die Erkenntnisse dieser Auftaktveranstaltung wurden aufbereitet und dienten als Grundlage für nachfolgende Workshops und Werkstätten, in denen die Leitbilder und die Strategie für Hopsten, Schale und Halverde vertieft werden konnten. In weiteren Arbeitskreisen konnten interessierte Akteure dann konkrete Maßnahmen und Projekte für eine spätere Umsetzung erarbeiten.
Zum Jahresende 2017 wurden die Ergebnisse des IKEK-Prozesses öffentlich vorgestellt.